In Deutschland waren 2023 knapp 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armutsgefährdet. Kinder von Eltern mit einem niedrigen Bildungsabschluss sind dabei besonders betroffen. Studien zufolge leidet hierzulande ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen unter psychischen Störungen. Seit der Covid-Pandemie sind diese Zahlen noch einmal angestiegen, doch unser Hilfesystem ist darauf nicht vorbereitet. Laut Bertelsmann-Stiftung fehlen in Deutschland aktuell 430 000 Kitaplätze. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass gefährdete Kinder nicht rechtzeitig geschützt werden. Für präventive Maßnahmen wie Hilfeplanung, Beratung und Einbeziehung von Eltern und Kindern bleibt kaum Zeit. Bundesweite Engpässe im System gefährden die Sicherheit und das Wohl von Kindern in akuten Krisensituationen.
Der Kinderschutzbund hat sich zum Ziel gesetzt, auf diese Missstände sowie auf die Nöte und Rechte der Kinder in Deutschland aufmerksam zu machen, gemeinsam mit den Verantwortlichen Lösungen zu entwickeln und ganz konkret vor Ort Hilfe zu leisten. In den Orts- und Kreisverbänden wird dies tatkräftig, unbürokratisch und zum großen Teil ehrenamtlich umgesetzt.
So bieten der Kreisverband Kempten und der Ortsverband Lindenberg/Westallgäu Beratung und Hilfe für Kinder und Familien in Not an. Ein Kleiderladen und das Projekt „Kinder-Euro“ können zeitnah eine finanzielle Ausnahmesituation überbrücken. Das Kriseninterventionsteam steht für Kinder, die häusliche Gewalt erleben mussten einsatzbereit. Kleinkindgruppen, die offene Kinderbetreuung und eine Babysitter- bzw.
Tagespflegevermittlung haben zum Ziel, Kita-Engpässe abzumildern. Dabei wird täglich wichtige Integrationsarbeit geleistet, um ein friedliches und gerechtes Aufwachsen aller Kinder, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Bildungsstand der Familie oder körperlicher Einschränkungen zu ermöglichen.
Präventionsarbeit im Rahmen von Elternschulungen (z.B. „Starke Eltern, starke Kinder“) sowie Fortbildungen für Fachkräfte und alle, die an der Arbeit mit Kindern interessiert sind runden das Angebot ab (Infos zu unseren Angeboten) . Diese Arbeit wäre ohne die zahlreichen Spender, die uns seit vielen Jahren begünstigen nicht möglich.
Wir freuen uns sehr, dass die Mitglieder des Berufsverbandes Bildender Künstler Allgäu/Schwaben-Süd sich für die Sorgen und Nöte von Kindern in unserer Nachbarschaft interessieren, und dass Sie planen, unsere Arbeit und unsere beiden kooperierenden Orts- und Kreisverbände mit einer besonderen Benefizveranstaltung zu unterstützen. Im Namen der betreuten Kinder und Familien danken wir ihnen dafür sehr herzlich.
Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann.
Tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert
wurde.