Auch dieses Jahr wurden von Visnja Witsch, Monika Raith-Ince und Paula Kuntze 42 Familien aus dem Landkreis Lindau in insgesamt 334 Einsätzen (Gespräche, Hausbesuchen, Begleitungen zum Amt usw.) begleitet. Die Beratung ist kostenfrei und für alle Familien offen.
Nachfolgender Bericht der freien Wähler (danke, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen) informiert sehr nett über die Inhalte/Vernetzung „Erste Schritte“, „Neugebor(g)en“:
„… Beide Einrichtungen – „Erste Schritte“ und „Neugebor(g)en“ – bieten ein Beratungsangebot für junge Familien an und arbeiten eng zusammen. „Es ist wie bei den Computern – wir haben relativ ähnliche Inhalte und sind stark vernetzt“, erklären die Referentinnen. Während Hilfesuchende zu „Erste Schritte“ meist über Hebammen, Krankenhäusern oder Kinderärzten gelangen, kommen sie zu „Neugebor(g)en“ oft über Angebote und Veranstaltungen des Kinderschutzbundes Lindenberg. Die Initiative muss von den Betroffenen selbst ausgehen. Man möchte die Familien früh erreichen, bevor das „Kind in den Brunnen fällt“.
„Erste Schritte“ ist im Landratsamt angesiedelt, ist dem Amt aber nicht unmittelbar unterstellt. Branka Bilgeri und Anke Fischer gehen viel zu den Menschen nach Hause. Ihre Beratung ist kostenlos. „Der wichtigste Punkt ist die Schweigepflicht“, erklärt Branka Bilgeri. Oft kämen Familien auch über die ARGE zu ihnen. Immer wieder gebe es Menschen, die sich scheuen, öffentliche Gelder zu beantragen. Ihre Aufgabe sei die frühzeitige Hilfe. Deshalb seien sie froh, wenn sie schon früh auf Missstände aufmerksam gemacht werden. Die Unterstützung der Familien erfolgt teilweise bereits während der Schwangerschaft bis etwa zum 3. Lebensjahr des Kindes. Sie begleiten und beraten in schwierigen Lebenssituationen, zeigen Wege zur Problemlösung auf und vermitteln auch weiter oder weisen auf Hilfsangebote hin, wie die Tagespflege. Der Kinderschutzbund ist sehr niedrigschwellig, weil er sich dabei um kein Amt handelt. Er bietet Kindertagespflege an, Weitervermittlung oder Elternkurse.
Finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit und Existenzprobleme, Krankheit oder Eheprobleme – viele Begebenheiten tragen dazu bei, dass in Familien mit kleinen Kindern kein Licht mehr in Sicht ist. „Da helfen wir sortieren – was kommt wovon und ist wie zu erledigen“, erklärt Visnja Witsch (Geschäftsführung, Kinderschutzbund Lindenberg/Westallgäu). Wir haben Helfer, die mit beiden Beinen im Leben stehen und es verstehen, durch entsprechende Anleitung Unterstützung bei Überforderung und Hilfe zur Stabilisierung des Alltags zu bringen. Sie sehen zu, dass die Eltern den Kopf wieder frei bekommen für das Wichtige und erkundigen sich nach den Dingen, die funktionieren und auf denen aufgebaut werden kann. Auch der Kinderschutzbund bietet Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen. „Man lässt sich beim Friseur beraten, beim Schuh- oder Kleiderkauf – warum nicht, wenn es um das Wichtigste, um Kinder und Familie geht“, fragte Visnja Witsch.
Branka Bilgeri erklärt: Wir sind näher am Jungendamt dran, während der Kinderschutzbund viele normale Familien hat, die durch die Geburt eines Kindes in der Struktur umgestellt sind. Wir haben die gleichen Ziele, das gleiche Netzwerk, machen viel für Kinder und haben ein großes Angebot…“
#Familienbegleitung